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Drei Beispiele aus der Patientendokumentation von Dentropia

By: | Tags: , , , | Comments: 0 | November 12th, 2020

Gegen jedes Klischee, die soziale Stellung der Eltern, die Religion oder Bildungsstand sind NICHT die ausschlaggebenden Indikatoren unzureichender Mundhygiene. Das Problem zieht sich durch die breite Bevölkerung.

Auch Profis tun sich schwer

Familie mit türkischen Wurzeln, jedoch sehr gut integriert. Keine Sprachprobleme. 2 Kinder. (….) Mutter hat früher als Zahnarzthelferin gearbeitet, auch in der Verwandtschaft gibt es Zahnarzthelferinnen. Mutter kümmert sich jetzt nur noch um die Kinder, Vater arbeitet. (….) Mutter erklärt sich die Karies durch den starken Würgereiz des Kindes bei der ZP, daher war das Putzen früher sehr schwierig und wird auch bis heute nur 1 mal gemacht. Hat selbst schon viel geändert: sie benutzen nun täglich Zahnseide. Kind bekommt nur Wasser und wenig Süßes. Haben viele Zahnarztbesuche hinter sich. Durch mangelnde Kooperation des Kindes, sind die Füllungen immer wieder rausgefallen und es kam neue Karies dazu. Eltern sehr kooperativ. (….)

Familie mit Migrationshintergrund, 2 Kinder, privat versichert, Kind: 5 Jahre. dmft-Wert: 6

Unbewusst gesund

Deutsche Patchwork-Familie, Mutter Verkäuferin, Vater Arbeiter, Stiefbrüder, die nur schwer zur gesunden Ernährung anzuhalten sind. (….) Auch der Vater der Familie ernährt sich sehr ungesund. Die Problematik ist der Mutter bewusst. Für die Ernährungsberatung sollte die ganze Familie einbestellt werden. (…)

Deutsche Patchwork-Familie. 3 Kinder, gesetzliche Krankenkasse. Kind: 11 Jahre. dmft/DMFT-Wert: 13

Kontrolle mit Punktesystem

Deutsche Familie mit 4 Kindern. Judith ist die jüngste mit großen Abstand. Eltern betreiben einen Bauernhof mit 60 Milchkühen, sie haben sehr viel Arbeit und die Kinder laufen eher nebenbei. (….) Familie ist Selbstversorger, leben überwiegend von den Hofprodukten (Milch, Fleisch, Obst, Gemüse, Honig). Trinken viel selbstgemachten Apfelsaft, Zähneputzen haben die Eltern nie richtig gelernt, daher fällt es der Mutter schwer, dies ihren Kindern weiterzugeben. (….) Sie möchte dringend was ändern und bittet uns, sie mit einem selbst ausgedachten Punktesystem zu kontrollieren, denn nur so wäre es möglich, dass sie dem Kind regelmäßig die Zähne putzt.

Deutsche Familie, 4 Kinder, gesetzliche Krankenkasse. Kind: 4 Jahre dmft-Wert: 7

 

 

Der „Mythos Zahnarzt“ wird so lange am Leben bleiben, wie Risikopatienten den Zahnarztbesuch nicht positiv erleben. Durch einen professionellen, pädagogischen und respektvollen Umgang mit Risikogruppen nehmen Verständnis, sogar Freude den Platz von Schmerz, Angst und Horror ein. Getragen von positiven Emotionen bleiben Kinder, Jugendliche und ihre Eltern interessiert und zeigen erfolgsversprechende Lernbereitschaft.