Individualisierte Konzepte in Prophylaxe und Behandlung: CP GABA mit Weiterbildungsangeboten bei der Paroknowledge
Bei der diesjährigen Paroknowledge, den 27. Parodontologie Experten Tagen
der Österreichischen Gesellschaft für Parodontologie (ÖGP) in Kitzbühel, sponserte CP GABA vier Vorträge im wissenschaftlichen Programm und präsentierte am Ausstellungsstand seine weiterentwickelten meridol® Produkte. Ein gemeinsamer Fokus der Vorträge war die Bedeutung von Lebensstil und individueller Situation für den Erfolg der zahnmedizinischen Vorsorge und Therapie. Die Weiterbildungen waren perfekt abgestimmt auf die Informationsbedürfnisse des gesamten Teams, des zahnärztlichen Personals oder der Teammitglieder in der Zahnärztlichen Assistenz (ZAss), Prophylaxeassistenz (PAss) und Dentalhygiene (DH).
Diplom-PAss Birgit Kössler (Tirol-Kliniken, Innsbruck) eröffnete das wissenschaftliche Programm von CP GABA mit dem praxisorientierten Vortrag „Rezessionen und die Rolle der PAss: Was rate ich den Patient*innen?“. Kössler gab Teilnehmenden praktische Tipps für den Umgang mit Zahnfleischrückgang in der zahnärztlichen Praxis wie zu Hause. Rezessionspatient*innen seien einerseits bestens informiert und kümmerten sich verantwortungsbewusst um ihre Zahnhygiene, könnten aber auch in ein Vermeidungsverhalten fallen, um die hochgradig entzündeten Zahnfleischränder zu schonen. Unabhängig von den zahnärztlichen Maßnahmen setzt Kössler daher vor allem auf individuelle Instruktion bei der Mundhygiene. Eine schonende, effiziente Zahnputztechnik hinsichtlich Häufigkeit, Dauer und Druck müsse mit Patient*innen geübt werden, andernfalls könne auch die beste chirurgische Rezessionsdeckung nicht von Dauer sein. Darüber hinaus erklärte Kössler, wie PAss die professionelle Zahnreinigung schmerzfrei durchführen und die dafür geeigneten Pulver, Polier- und Zahnpasten sowie Spülungen auswählen können.
Bedeutung von Geschlechterunterschieden in der zahnärztlichen Praxis
Passend zum Schwerpunkt der Paroknowledge 2023, „Teamwork“, gab es auch Weiterbildungen für das gesamte zahnärztliche Praxisteam. MSc Dr. Corinna Bruckmann (Universitätszahnklinik Wien), Präsidentin der ÖGP, beschäftigte sich mit der Frage „Was haben Sex und Gender mit uns oder unseren Patient*innen zu tun?“. Sie ging auf den Unterschied des kulturell bzw. gesellschaftlich konstruierten und des durch Umwelt und Erfahrung geprägten, in der Biologie verwurzelten Geschlechts ein, aber auch auf psychosoziale Unterschiede zwischen Männern und Frauen, wie Lebensstil, Schmerzerfahrung, das Auftreten chronischer Schmerzen und den Zugang zu medizinischer Versorgung. Bruckmann erläuterte, welche Bedeutung diese Faktoren in der Zahnmedizin haben können. So können sich beispielsweise hormonelle Veränderungen, wie sie in Schwangerschaft und Menopause auftreten, auf die Mundgesundheit auswirken. Bestimmte Beschwerden oder Erkrankungen treten bei Frauen häufiger auf und sollten daher in der zahnmedizinischen Versorgung berücksichtigt werden, darunter Zungen- und Mundschleimhautbrennen (Glossodynie), das Sjögren-Syndrom, Depressionen oder Essstörungen. Hier könne ein separater Abschnitt im Anamnesebogen hilfreich sein, rät die Expertin. Auch aufseiten des Praxisteams spielt das Geschlecht eine Rolle: So arbeiten Frauen häufiger als angestellte Zahnärztinnen statt in der eigenen Praxis.
Lebensstil und Parodontitis: Auswirkungen auf Vorsorge sowie Behandlung
Um den Alltag von Patient*innen ging es auch im an das gesamte Praxisteam gerichteten Vortrag von PD Dr. Johan Wölber (Klinik für Zahnerhaltungskunde und Parodontologie, Universitätsklinikum Freiburg), „Lebensstiltherapie als (zusätzliche) Parodontitistherapie?“. Die Ernährungsgewohnheiten der sogenannten westlichen Welt mit stark verarbeiteten, zuckerreichen Lebensmitteln und ungesunden Fetten fördert Entzündungen. Eine langfristig erfolgreiche, ursächliche Parodontitistherapie müsse daher den Lebensstil von Patient*innen berücksichtigen, so Wölber: Die Ernährung ebenso wie das Rauchen beeinflussen die Entwicklung des oralen Mikrobioms sowie die immunologische Reaktion des Körpers erheblich – im Positiven wie im Negativen. Wölber plädiert für eine ballaststoffreiche, niederglykämische, mikronährstoffreiche, präbiotische und Omega-3-reiche Ernährung, die Bestandteil der modernen Prophylaxe sein sollte. Während der Paroknowledge leitete er mit Hauben-Koch Jürgen Kleinhappl einen Kochkurs, in dem er die sechs Prinzipien einer mundgesunden Ernährung erläuterte. Teilnehmende kochten gemeinsam im Roof-Top Outdoor Kitchen mit Blick über die Kitzbüheler Alpen ein Vier-Gänge-Menü. In einem Seminar für ZAss/PAss erklärte Wölber zudem die wichtige Rolle, die die motivierende Kommunikation in der Parodontitistherapie spielt.
Chancen, Grenzen und Umsetzung individualisierter Präventionskonzepte
Effektiv und individuell vorzubeugen war auch das Thema von PD Dr. Gerhard Schmalz (Universitätsklinikum Leipzig). Er richtete sich mit seinem Vortrag „Zeitgemäße Prävention in der Praxis“ zunächst an das gesamte Praxisteam, darauf folgte ein speziell auf den Informationsbedarf von ZAss und PAss abgestimmtes Seminar. Prävention neu entstehender wie Stabilisierung vorhandener Erkrankungen sei die zentrale Aufgabe in der Parodontologie sowie in der gesamten Zahnmedizin. Schmalz sieht das zahnmedizinische Team hier vor komplexen Herausforderungen durch zunehmend heterogene Patient*innengruppen aufgrund von Allgemeinerkrankungen, Medikamenteneinnahme und Lebensstilfaktoren sowie oralen Vorerkrankungen und Therapien. Wie gelingt es Praxen, Prophylaxe sicher, effektiv und effizient einzusetzen? Schmalz diskutierte bestehende Konzepte und stellte das Konzept der individualisierten Prävention vor. Er zeigte zudem auf, wie diese im Praxisalltag umgesetzt werden können. Im Seminar wurden auf Grundlage von Patient*innenfällen wesentliche Kernpunkte der individualisierten Prävention erarbeitet. Das Fortbildungskonzept von Dr. Schmalz erlaubte eine hohe Interaktion mit den Teilnehmenden, die eingeladen waren, live online abzustimmen, wie sie in den jeweiligen Praxisbeispielen entscheiden würden.
Während der Industrieausstellung konnte sich das Publikum der Paroknowledge über die weiterentwickelten Produkte von meridol® informieren, darunter meridol® Zahnpasta und meridol® Mundspülung sowie das meridol® PARODONT EXPERT System.
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