
Vegetarier: Mehr Karies trotz besserer Mundhygiene
Die Prävalenz von Karies ist bei Vegetariern höher als bei Nicht-Vegetariern – und dies trotz deutlich besserer Mundhygiene. Das ergab eine Studie eines Teams um Dr. Ingmar Staufenbiel von der Klinik für Zahnerhaltung, Parodontologie und Präventive Zahnheilkunde der medizinischen Hochschule Hannover, das den Einfluss einer vegetarischen Ernährung auf Karies und Zahnerosion bei 100 Vegetariern und 100 Nicht-Vegetariern untersucht hat.
Das Ergebnis der Studie deutet darauf hin, dass die höhere Prävalenz von Kariesläsionen bei Vegetariern nicht nur eine Folge des häufigen Verzehrs von Früchten und damit den schädlichen Auswirkungen von Fruchtsäuren und Monosacchariden auf die Zähne ist. Die Hauptursache liegt eher darin, dass die Vegetarier wesentlich seltener fluoridhaltige Mundpflegeprodukte benutzten als die Kontrollgruppe. Jene Vegetarier innerhalb der untersuchten Gruppe, die eine regelmäßige Fluoridanwendung angaben, hatten erheblich weniger kariöse Zähne als die Vegetarier, die auf Fluoride verzichteten. In der Prophylaxe-Sitzung sollte man deshalb gezielt nach den Essgewohnheiten der Patienten fragen und Patienten, die viel Obst essen, auf geeignete Prophylaxemaßnahmen, insbesondere die Fluoridanwendung, aufmerksam machen.
Quelle: Staufenbiel I et. al.: Influence of fruit consumption and fluoride application on the prevalence of caries and erosion in vegetarians—a controlled clinical trial, in European Journal of Clinical Nutrition (2015) 69, 1156–1160. Download hier.
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