Unschöne weiße Flecken
Die Dentalfluorose ist eine Störung in der Zahnschmelzbildung. Sie tritt auf, wenn es in der Schmelzbildungsphase zu einer langfristigen Überdosierung von Fluorid kommt. Fluorosen entstehen durch eine zu intensive Fluoridzufuhr bei Kindern im Alter zwischen 15 und 30 Monaten. Befallen sind primär die mittleren oberen Schneidezähne, also die sichtbarsten Zähne.
Als Ursachen für die Mineralisationsstörung gelten vor allem Umwelteinflüsse wie fluoridiertes Wasser, fluoridhaltige Mineralwassersorten, fluoridiertes Speisesalz und Fluoridtabletten in der Kindheit. Zu viele Fluoride verändern die Schmelzoberfläche während der Ausbildung des Schmelzes. Ein Übermaß verursacht chemische Störungen in der Schmelzreifung und -sättigung. Der Schmelz wird poröser und so entstehen die unschönen Verfärbungen. Gerade Kinder können unter dem „Schönheitsmakel“ leiden, möglicherweise sogar beim Lachen gehemmt sein und ihr Verhalten verändern.
Die Dentalfluorose äußert sich in Form von kleinen Flecken, über Linien bis hin zu großen, teilweise auch braun gefärbten Arealen. Fluorotische Zähne sind nicht kariesanfälliger als Zähne ohne Fluorose. Dentalfluorosen werden vor allem auf die Fluoridaufnahme während der ersten sechs Lebensjahre zurückgeführt, die Aufnahme von mehr als 0,05 Milligramm Fluorid pro Kilogramm Körpergewicht wird als kritisch eingestuft.
Welche Diagnose?
Dr. Linda Helene Greenwall aus London beschreibt die Herangehensweise so: Die richtige Diagnose hängt letztlich von einer gründlichen Anamnese ab. Denn auch Traumata im Milchgebiss können zu weißen Markierungen im Sekundärgebiss führen. Auch die Gabe von Antibiotika vor Abschluss der Dentitionsphase verursacht Zahnverfärbungen. Dazu kommen erblich bedingte weiße Flecken. Eltern und ihre Kinder weisen dabei nahezu exakt die gleichen Markierungen auf, auf den gleichen Zähnen, in der gleichen Position. Das betrifft immerhin zehn Prozent der Patienten. (Dentalmagazin April 2015)
Wie werden weiße Flecken behandelt?
Die Therapieform muss natürlich mit dem zahnärztlichen Team gut abgesprochen sein. Die Möglichkeiten reichen, je nach Schweregrad und Anamnese, von der Entfernung mittels einer speziellen Politurpaste, über Kompositfüllungen und/oder Zahnaufhellung. In zahlreichen Studien wurde der Nachweis der nahezu optimalen Anpassung infiltrierter (kieferorthopädischer) White-Spot-Läsionen an die Farbe des natürlichen Zahnschmelzes belegt.
Milde Dentalfluorose: Kleine weiße Flecken
Foto(c)Mathew Ferguson
You must be logged in to post a comment.