Themen

Wissenswertes für Prophylaxe-AssistentInnen erwartet Sie im Bereich Prophy-Themen.
Filtern Sie nach der gewünschten Kategorie, geben Sie Ihren individuellen Suchbegriff
ein und finden Sie so alle Artikel zum gewünschten Thema.

Mundhygiene (c) Fotolia, lumenesca

Prophy Umfrage: Hohe Zufriedenheit trotz Wunsch nach mehr Geld und Anerkennung

By: | Tags: , , , , , , , , , , , , | Comments: 0 | Februar 14th, 2018

Wie ist das wahrgenommene Image der Berufsbilder, was sind die Gründe, sich für die Berufe des / der zahnärztlichen AssistentIn, Prophylaxe-AssistentIn oder DentalhygienikerIn zu entscheiden, und wie zufrieden sind diese mit ihrer Arbeit? Wir präsentieren die Ergebnisse der PROPHY online-Umfrage.

Die Umfrage war von Mitte September bis Ende Dezember 2017 online unter  www.prophy.at abrufbar, dreimal wurde ein Link auch via Newsletter an jeweils mehr als 500 EmpfängerInnen verschickt. Von den 149 Antworten waren 124 verwertbar. Die überwiegende Mehrheit der TeilnehmerInnen ist weiblich (99%) – das dürfte der Berufsrealität entsprechen. Rund zwei Drittel der Teilnehmerinnen sind zwischen 30 und 49 Jahre alt. 80 % der Teilnehmerinnen sind Prophylaxe-Assistentinnen, auch zahnärztliche Assistentinnen (15%) und Dentalhygienikerinnen (6%) haben an der Umfrage teilgenommen. Dass der Umfrage-Link über PROPHY – eine Plattform, die sich in erster Linie an PAss richtet – verbreitet wurde, erklärt den hohen Anteil an PAss. Daten, wie viele ZAss, PAss und DH in Österreich tatsächlich ausgebildet und in ihrem Beruf aktiv sind, sind nicht verfügbar – eine Einordnung der Teilnehmer-Zahlen im Verhältnis zur Gesamtmenge ist daher nicht möglich.

Berufsentscheidung nicht bereut

Mehr als die Hälfte der Teilnehmerinnen würde sich ohne Zögern wieder für ihren Beruf entscheiden, nimmt man jene dazu, auf die diese Aussage eher zutrifft, sind es mehr als 80%.

Tab.1_(c)_prophy: Berufswiederwahl

Die Arbeit mit Menschen und eine interessante Tätigkeit auszuüben, das waren für mehr als 70 % die wichtigsten Faktoren, sich für den Beruf Prophylaxeassistentin, Zahnarztassistentin oder Dentalhygienikerin zu entscheiden.

Tab.2_()_prophy: Berufswahl

Ausbildung

„Ich bin für meine Tätigkeit in der Ordination optimal ausgebildet“ – diese Aussage trifft für 90 Prozent der Befragten ganz oder zumindest eher zu. Fast 60 Prozent geben an, alle Ausbildungsinhalte in ihrem Beruf umsetzen zu können, für weitere 35% trifft dies zumindest teilweise zu.

Fast alle Befragen gaben an, eine Vertrauensperson für ihre PatientInnen zu sein.

Tab.3_(c)_prophy: Ausbildung

Ein anderes Bild zur Ausbildung vermitteln die Freiantworten aus der Frage „Was wünschen Sie sich für Ihr Berufsbild?“: In fast einem Drittel der Freiantworten wurde der Wunsch nach einer „besseren“ bzw. „einheitlichen“ Ausbildung“, nach einem Lehrberuf und nach Anerkennung als Dentalhygienikerin in Österreich ausgedrückt.

Wahrgenommenes Image

Eine überwiegende Mehrheit gab an, ihren Beruf als qualifizierten Gesundheitsberuf wahrzunehmen, zwei Drittel sind davon überzeugt, dass auch ihre Vorgesetzten und Patienten das so sehen.

Tab.4_(c)_prophy: Image

Im Widerspruch zu den obigen Ergebnissen stehen die Freiantworten zur Frage, was sich ZAss, PAss und DH für ihr Berufsbild wünschen. Sechzehn Mal – also in rund einem Fünftel aller Freiantworten – wurde der Wunsch nach mehr Anerkennung seitens der Vorgesetzten geäußert. Die Antworten lauten etwa „mehr Verständnis vom Chef“, „… dass wir von allen Ärzten ernst genommen werden…“, „dass auch die Ärzte als unsere Arbeitgeber unsere Ausbildung schätzen…“ oder eine „Aufwertung des Berufsbildes“. 

Wer kommuniziert welche Inhalte an die Patienten?

PAss und ZAss kommen überwiegend dann zu Wort, wenn es um die Beratung über häusliche Mundhygiene, Ernährungstipps für die Zahngesundheit und Produktempfehlungen geht. Über medizinische Vorgangsweisen klärt in erster Linie die Zahnärztin / der Zahnarzt auf. Über Behandlungskosten informieren beide in gleichem Ausmaß.

Tab.5_(c)-prophy: Kommunikation

Hohe Zufriedenheit mit dem Arbeitsplatz

Fast 90 Prozent der Befragten gaben an, mit ihrem Arbeitsplatz sehr bzw. eher zufrieden zu sein. Mehr als die Hälfte gaben an, mit der Bezahlung sehr oder eher zufrieden zu sein, demgegenüber stehen 45 % eher oder sehr Unzufriedene. In diesem Zusammenhang sind auch zahlreiche Freiantworten auf die Frage „Was wünschen Sie sich für Ihr Berufsbild?“ zu erwähnen: Wünsche nach „mehr Geld“, „besserer Entlohnung“ etc. wurden in einen Drittel der insgesamt 75 Antworten geäußert.

Die Weiterbildungsmöglichkeiten bewerteten 38% als sehr, bzw. 27 % als eher zufriedenstellend. Mit den Arbeitsinhalten war die überwiegende Mehrheit sehr (41%) bzw. eher (51%) zufrieden. Die technische Ausstattung der Praxis bewerteten 45 % als sehr, 36 % als eher zufriedenstellend.

Auch das Arbeitsklima bewertete die überwiegende Mehrheit positiv.

Tab.6_(c)_prophy: Zufriedenheit

 

Informationsquellen

Am meisten nutzen die Befragten Fachmagazine, wenn sie sich über berufliche und fachliche Themen informieren möchten. Hier wurden neben Prophy (die Umfrage wurde an Prophy-Leserinnen ausgeschickt) die Zahnkrone, die Assistentin, Die Quintessenz, Parodontologie sowie die Österreichische Zahnärzte Zeitung genannt.

Besonders wichtig ist den Befragten auch der persönliche Austausch mit Kolleginnen. Vorträge und Kongresse besuchen 65 % der Befragten. Häufig genannt wurden die Innsbrucker Prophylaxetage, Paroknowledge, der Zahnärztekongress sowie diverse Vorträge von Firmen.

Zwei Drittel der Befragten gaben an, Online Plattformen zu nutzen. Neben www.prophy.at wurden die Dental Tribune Germany, die ÖGP-Seite, ZWP online, die ÖGZMK-Website  sowie „Facebook-Seiten diverser ZAss-, PAss-, und Paro-Gesellschaften“ genannt.

Tab.7_(c)_prophy: Informationsquellen

Die Ergebnisse der Umfrage zeigen also sehr klar: PAss, ZAss und DH machen sich Gedanken über ihr Berufsbild. Sie schätzen ihre Ausbildung überwiegend positiv ein, und nehmen ihren Beruf als qualifizierten Gesundheitsberuf wahr, sind sich aber nicht so sicher, dass auch andere das so sehen. In der Ordination sind sie wichtige Vertrauenspersonen für ihre Patienten und Ansprechpartnerinnen – vor allem, wenn es um Empfehlungen zur häuslichen Mundhygiene, zur richtigen Ernährung für die Zahngesundheit und Produktempfehlungen geht. Weiterbildung und fachlicher Austausch ist ihnen wichtig, wobei hier persönliche Kontakte und Fachmagazine die beliebtesten Informationsquellen darstellen.